Ostblock Mobile Geräte
DH4PY

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      RUT1
 R-1125 F
      RDM-61M

 

 

 

 

 

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Der
  • Funkgerätesatz R-1125 F ist auf dem
  • Kraftfahrzeug UAZ- 469B
    aufgebaut. Deshalb werden beide hier als Einheit gesehen und beschrieben.

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    Funkgerätesatz
    R-1125 F


    Kraftfahrzeug
    UAZ-469 B


      Funkgerätesatz R-1125 F:

    Es können gleichzeitig drei Funkverbindungen aufgebaut werden. (Simplexverbindungen in Sprech- und Tastfunk). Alle Einrichtungen zur Fernbedienung und zum Relaisbetrieb sind vorhanden. Es existieren

    zwei Arbeitsplätze:
  • Kommandeursplatz ( Beifahrerplatz )
  • Funkerarbeitsplatz im hinteren Teil des Fahrzeuges.

  • Der Fahrer hat außer dem Fahrzeug nur den Motorgenerator und die Auspuffverlängerung zu bedienen, also könnte man vielleicht noch von drei Arbeitsplätzen sprechen.

    Die technische Einrichtung ermöglicht:
  • Fernbedienung des Gerätesatzes von Kommandeurs- und Funkerplatz aus    dem Fahrzeug und über eine Kabelverbindung bis 500 m Entfernung (unter    Verwendung eines Feldfernsprechers FF63 und leichter Feldleitung).
  • Relaisbetrieb zwischen beliebigen Funkgeräten (KW / UKW oder UKW /    UKW) von Hand oder automatisch.
  • Bedienung aller Funkgeräte unabhängig voneinander; unter Verwendung der    eigenen Sprechgeschirre aus den Funkertaschen.
  • Bordsprechverkehr zwischen zwei beliebigen oder allen Teilnehmern    (=Sammelsprechverbindung).

    Anordnung der Geräte des Funkgerätesatzes:



     1 - KW- Funkgerät R-130 *
     2 - Antennenanpaßgerät für R-130
     3 - Stromversorgungsblock für R-130
     4 - Morsetaste
     7 - Funkgerät R-111 *
     8 - Antennenanpaßgerät für R-111
     9 - Automatik für Antennenanpaßgerät R-111
    10 - Stromversorgungsblock für R-111
    13 - Funkgerät R-107 T *
    17 - Selektivrufgerät R012T
      dient zum Senden und Empfangen von selektiven Rufsignalen in Funknetzen.   Dieses Gerät sendet und empfängt die Rufsignale für vier im Funknetz   betriebene FUG.
    19 - Funkerpult, stellt her:
      ° Funkverkehr über Funkgeräte 1 bis 3
      ° Fernbedienung jedes Funkgerätes über eine Telefonleitung
      ° Relaisbetrieb zwei beliebiger Funkgeräte automatisch oder per Hand
      ° Dienstverbindung Ruf Senden und Ruf Empfang; Bordgespräch
      ° Besetztanzeige der Funkgeräte
      ° Anschalten des Selektivrufgerätes und des Kommandeurspultes
      ° Stromversorgung des Kommandeurspultes
    24 - Ladetafel:
      ° Schaltet die Stromversorgung von FUG 1 und 2 und des Funkerpultes ein    und aus.
      ° Lädt automatisch die Funkakkus 5NKTB
    29 - Betriebsstundenzähler

    * Beschreibung siehe bei den Geräten selbst.
    Das Kommandeurspult (KdrPU)

    ist vor dem Beifahrersitz am Amaturenbrett angebracht.

    Mit ihm wird bedient:
  • Simplexbetrieb aller FUG mit Empfang über Lautsprecher oder Handapparat.
  • Dienstgespräche über angeschlossenes Telefon
  • Rufen und Dienstgespräche mit dem (den) Funker(n). Die Lautstärke des    Lautsprechers und des Handapparates sind getrennt regelbar.
    Antennen:

    Am Teleskopmast können betrieben werden:
  • Symmetrische Dipolantenne
  • Schrägdrahtantenne
  • Kombinierte Stabbantenne
       (Der Teleskopmast kann im Stand am Fahrzeug oder abgesetzt benutzt    werden)

  • Der Teleskopmast ist am UAZ in Gummihaltern isoliert angebracht, und    kann auch als Stabantenne benutzt werden. Ein Verbindungskabel dazu ist    in der Funkertasche vorhanden.

    An den Antennenfüßen:
  • Stabantennen 3.4 und 4 m
    Frequenzbereiche:

    KW: 1.5  ...  10.99 MHz (Frequenzabstand 10 kHz)
    UKW: 20  ...  52 MHz (Frequenzabstand 25 kHz)

     


    Technische Daten:

    Funkgeräte:
    R-130 (FuG 1)
    R-111 (FuG 2)
    R-107 (FuG 3)
    Sendeleistung:
    KW: 12 ... 40 W (FuG 1)
    UKW: 75 W (FuG 2)
    UKW 1 W (FuG 3)
    Betriebsarten:
    KW: Tastfunk, Sprechfunk
    UKW: Sprechfunk
    Stromversorgung:
    4 Stück Akkus 5NKTB 80 ; 26 V / 80 Ah
    Geladen durch Motorgenerator 28 V / 36 A
    Zulässige Masse:
    2510 kg
    Abmessungen:
    L 4100 mm x B 1900 mm x H 2500 mm
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    UAZ-469 B

    Der Funkgerätesatz R-1125 F ist auf dem geländegängigen Fahrzeug UAZ- 469 B aufgebaut. Der Gerätesatz ist der Nachfolger des R-125, welcher in dem fast gleichgroßen Fahrzeug GAZ-69 eingebaut war.

    Der Vierradantrieb ist zuschaltbar. Es gibt auf jeder Seite des Fahrzeuges einen Benzintank, zwischen beiden kann umgeschaltet werden. Der erste und der zweite Gang sind nicht synchronisiert; es gibt keine Lenkhilfe, und auch keinen Bremskraftverstärker.
    Die Einrichtung ist natürlich sehr spartanisch.


    Die Bordelektronik hat 12V. Für die Funkelektronik ist eine zweite Lichtmaschine mit 28V / 36A vorhanden, (mit eigenem Keilriemen angetrieben). Damit kann die im Heck montierte Funkbatterie (24 V, 80 Ah) aufgeladen werden. Die Funkgeräte werden nur im Pufferbetrieb gearbeitet.

    Das beschriebene Fahrzeug ist laut Fahrzeugbrief Baujahr 1977, hat jedoch auch in versteckten Ecken nicht mal eine Spur von Flugrost- sehr außergewöhnlich für ein fast dreißig Jahre altes Militärfahrzeug. Es wurde komplett überholt, so wurde u.A. der Lack bis auf das Blech abgeschliffen und neu aufgebaut.

    Bei der Restaurierung wurde auf authentische Details viel Wert gelegt. So ist u.A. ein originaler Verbandskasten vorhanden, die DDR- Aufkleber sind original, die Werkzeuge sind alle vorhanden und Vieles mehr. Die Beleuchtung kann verdunkelt werden- was auf öffentlichen Straßen nicht sehr ratsam ist...
    Ebenfalls vorhanden ist eine flexible Verlängerung des Auspuffes, damit bei Standbetrieb die Abgase z.B. aus der Deckung abgeleitet werden können (siehe Bildergalerie).

    Viele Fahrzeuge werden nur zum Verkaufen restauriert, und können beim Betrieb schon mal ausfallen. Bei diesem UAZ wurde auch Wert auf den Gebrauch gelegt. So wurden z.B. alle Schmiermittel ausgetauscht; der Auspuff und die Zündkabel sind neu, der Haupt- und Rad- Bremszylinder wurden erneuert, und der Vergaser ebenfalls. Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung wurden angebracht.

    Für weitere Bilder siehe die Bildergalerie

    Zur Deckungskarte und zur Überführung einige Tipps


    Die Überführung:
    Mir wurde versichert, daß vor kurzer Zeit eine Fahrt von 700 km ohne Panne durchgeführt wurde. Aus finanziellen und Zeitgründen entschloss ich mich zur Hinreise mit Leihwagen und Überführung auf eigener Achse. Ein Restrisiko, auf freier Strecke liegenzubleiben, und ein gewisses mulmiges Gefühl blieben dennoch. Egal, es wird eben eine Abenteuerreise.

    Nach einer kurzen Probefahrt und Volltanken ging es gleich auf die Autobahn. Mehr als 75 km/h traute ich mir und dem schweren UAZ nicht zu. Das Wetter spielte jedenfalls mit- es war sonnig und warm. 460 km zu fahren, und so oft war ich noch nie überholt worden. Nach 100 km war zu erkennen, daß ein Tank ungefähr 200 km reicht- ein Durchschnittsverbrauch von 15 l/100 km, wie vorhergesagt.

    Ich lerne das Fahrverhalten besser kennen: Spurrillen mag der UAZ überhaupt nicht. Der Sitz ist relativ bequem, aber das Gaspedal ist nur mit einem Knick im Knie zu erreichen. Ohne Lenkhilfe muß das Lenkrad immer fest im Griff gehalten werden, dafür ist es größer als im PKW. Bremsen ohne Bremskraftverstärker ist auch ungewohnt.

    Zur Lüftung müssen beide Ausstellfenster geöffnet werden, und auch die "Klimaanlage" (siehe links..) tut gute Dienste. Der Wagen läuft wie ein Uhrwerk. Bei jedem Halt erregt er großes Interesse. Beim Tanken wundert man sich über das zusätzliche "Schnäpschen" (Blei- Additiv), und auf Parkplätzen werde ich alles Mögliche gefragt, was ich noch nicht mal alles beantworten kann : woher, wohin, warum (fahre ich dieses Militärfahrzeug), Spritverbrauch, sitzt man bequem, wie alt ist er, wieso sieht er so super aus und vieles mehr.

    Nach 6 Stunden Fahrt fühle ich mich leicht abgeschlafft, und da kommt er: der 20-km-Stop-und-Go-Stau. Mit unsynchronisiertem 1. und 2. Gang merke ich, daß das Nervenkostüm schnell abbröckelt. Die nächste Ausfahrt wird benutzt, und mit 75 km bin ich parallel zur Autobahn genauso schnell wie auf der Autobahn selbst.

    Nachdem ich am Morgen nach Osten gefahren bin und die Sonne beim Aufgehen voll im Gesicht hatte, fahre ich jetzt nach Westen und habe bei Sonnenuntergang die Sonne wieder voll im Gesicht. Und so reite ich in den Sonnenuntergang und umfahre noch zwei Staus. Nach 8 Stunden auf der Straße bei der Ankunft zuhause läuft die gesamte Nachbarschaft zusammen und läßt sich im Wagen fotografieren. Ich bin ziemlich erledigt und verspreche mir: einmal und nie wieder !


     


    Technische Daten:
    Motorleistung:
    72 PS / 53 kW bei 4000 min-1
    Hubraum:
    2445 cm3, 4 Zyl.
    Kraftstoff:
    Benzin verbleit
    Kraftstoffbehälter:
    zwei je 39 l (auf jeder Seite einer), umschaltbar
    Verbrauch:
    Getestet: ca 15 l / 100 km; angegeben : 19 l / 100 km
    Batterie:
    12V / 54 Ah
    Höchstgeschwindigkeit:
    100 km/h
    Zulässige Dauergeschwindigkeit:
    85 km/h
    Gänge:
    4 x vorwärts; 1 x rückwärts;
    Geländegang und Vierradantrieb zuschaltbar
    Bodenfreiheit:
    220 mm
    Steigfähigkeit:
    62 %
    Kletterfähigkeit:
    300 mm
    Watfähigkeit:
    550 mm
    Maße:
    L 4025 x B 1785 x H 2015 mm
    Eigengewicht:
    1595 kg
    Zul. Gesamtgewicht:
    2290 kg