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UAZ-469 B
Der Funkgerätesatz R-1125 F ist auf dem geländegängigen Fahrzeug UAZ- 469 B
aufgebaut. Der Gerätesatz ist der Nachfolger des R-125, welcher in dem fast gleichgroßen
Fahrzeug GAZ-69 eingebaut war.

Der Vierradantrieb ist zuschaltbar. Es gibt auf jeder Seite des Fahrzeuges einen Benzintank, zwischen beiden kann
umgeschaltet werden. Der erste und der zweite Gang sind nicht synchronisiert; es gibt keine Lenkhilfe, und auch keinen Bremskraftverstärker.
Die Einrichtung ist natürlich sehr spartanisch.


Die Bordelektronik hat 12V. Für die Funkelektronik ist eine zweite Lichtmaschine mit 28V / 36A vorhanden,
(mit eigenem Keilriemen angetrieben). Damit kann die im Heck montierte Funkbatterie (24 V, 80 Ah) aufgeladen werden.
Die Funkgeräte werden nur im Pufferbetrieb gearbeitet.
Das beschriebene Fahrzeug ist laut Fahrzeugbrief Baujahr 1977, hat jedoch auch in versteckten Ecken nicht mal eine Spur von Flugrost-
sehr außergewöhnlich für ein fast dreißig Jahre altes Militärfahrzeug.
Es wurde komplett überholt, so wurde u.A. der Lack bis auf das Blech abgeschliffen und neu aufgebaut.
Bei der Restaurierung wurde auf authentische Details viel Wert gelegt. So ist u.A. ein originaler Verbandskasten vorhanden, die
DDR- Aufkleber sind original, die Werkzeuge sind alle vorhanden und Vieles mehr. Die Beleuchtung
kann verdunkelt werden- was auf öffentlichen Straßen nicht sehr ratsam ist... Ebenfalls vorhanden ist eine
flexible Verlängerung des Auspuffes, damit bei Standbetrieb die Abgase z.B. aus der Deckung abgeleitet
werden können (siehe Bildergalerie).


Viele Fahrzeuge werden nur zum Verkaufen restauriert, und können beim Betrieb schon mal ausfallen.
Bei diesem UAZ wurde auch Wert auf den Gebrauch gelegt. So wurden z.B. alle Schmiermittel ausgetauscht; der Auspuff und die Zündkabel sind neu, der Haupt-
und Rad- Bremszylinder wurden erneuert, und
der Vergaser ebenfalls. Unterbodenschutz und Hohlraumversiegelung wurden angebracht.
Für weitere Bilder siehe die
Bildergalerie
Zur Deckungskarte und zur Überführung einige
Tipps
Die Überführung:
Mir wurde versichert, daß vor kurzer Zeit eine Fahrt von 700 km ohne Panne durchgeführt wurde.
Aus finanziellen und Zeitgründen entschloss ich mich zur Hinreise mit Leihwagen und Überführung auf eigener Achse. Ein Restrisiko,
auf freier Strecke liegenzubleiben, und ein gewisses mulmiges Gefühl blieben dennoch. Egal, es wird eben eine
Abenteuerreise.
Nach einer kurzen Probefahrt und Volltanken ging es gleich auf die Autobahn. Mehr als 75 km/h traute ich
mir und dem schweren UAZ nicht zu. Das Wetter spielte jedenfalls mit- es war sonnig und warm. 460 km zu fahren, und so oft
war ich noch nie überholt worden. Nach 100 km war zu erkennen, daß ein Tank ungefähr 200 km reicht- ein
Durchschnittsverbrauch von 15 l/100 km, wie vorhergesagt.
Ich lerne das Fahrverhalten besser kennen: Spurrillen mag der
UAZ überhaupt nicht. Der Sitz ist relativ bequem, aber das Gaspedal ist nur mit einem Knick im Knie zu erreichen.
Ohne Lenkhilfe muß das Lenkrad immer fest im Griff gehalten werden, dafür ist es größer als im PKW.
Bremsen ohne Bremskraftverstärker ist auch ungewohnt.

Zur Lüftung müssen beide Ausstellfenster geöffnet
werden, und auch die "Klimaanlage" (siehe links..) tut gute Dienste. Der Wagen läuft wie ein Uhrwerk. Bei jedem Halt erregt er
großes Interesse. Beim Tanken wundert man sich über das zusätzliche "Schnäpschen"
(Blei- Additiv), und auf Parkplätzen werde ich alles Mögliche gefragt, was ich noch nicht mal alles beantworten kann
: woher, wohin, warum (fahre ich dieses Militärfahrzeug), Spritverbrauch, sitzt man bequem, wie alt ist er, wieso
sieht er so super aus und vieles mehr.
Nach 6 Stunden Fahrt fühle ich mich leicht abgeschlafft, und da kommt er: der 20-km-Stop-und-Go-Stau. Mit
unsynchronisiertem 1. und 2. Gang merke ich, daß das Nervenkostüm schnell abbröckelt. Die nächste Ausfahrt
wird benutzt, und mit 75 km bin ich parallel zur Autobahn genauso schnell wie auf der Autobahn selbst.
Nachdem ich am Morgen nach Osten gefahren bin und die Sonne beim Aufgehen voll im Gesicht hatte, fahre ich jetzt nach
Westen und habe bei Sonnenuntergang die Sonne wieder voll im Gesicht. Und so reite ich in den Sonnenuntergang und umfahre
noch zwei Staus. Nach 8 Stunden auf der Straße bei der Ankunft zuhause läuft die gesamte Nachbarschaft zusammen und läßt sich im Wagen
fotografieren. Ich bin ziemlich erledigt und verspreche mir: einmal und nie wieder !
Technische Daten:
- Motorleistung:
- 72 PS / 53 kW bei 4000 min-1
- Hubraum:
- 2445 cm3, 4 Zyl.
- Kraftstoff:
- Benzin verbleit
- Kraftstoffbehälter:
- zwei je 39 l (auf jeder Seite einer), umschaltbar
- Verbrauch:
- Getestet: ca 15 l / 100 km; angegeben : 19 l / 100 km
- Batterie:
- 12V / 54 Ah
- Höchstgeschwindigkeit:
- 100 km/h
- Zulässige Dauergeschwindigkeit:
- 85 km/h
- Gänge:
- 4 x vorwärts; 1 x rückwärts;
- Geländegang und Vierradantrieb zuschaltbar
- Bodenfreiheit:
- 220 mm
- Steigfähigkeit:
- 62 %
- Kletterfähigkeit:
- 300 mm
- Watfähigkeit:
- 550 mm
- Maße:
- L 4025 x B 1785 x H 2015 mm
- Eigengewicht:
- 1595 kg
- Zul. Gesamtgewicht:
- 2290 kg
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